der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften

63. Jahrestagung der AGGF in Raitenhaslach, 29. bis 31. August 2019

"Grünland 2050".

Das Schwerpunktthema befasste sich mit der Zukunft unseres Grünlands. Es war die Frage zu diskutieren, unter welchen Voraussetzungen Grünlandbetriebe künftig wirtschaften sollen. Neben den betrieblichen Gegebenheiten gehören zu diesen Voraussetzungen – heute wie morgen – wirtschaftliche, regulatorische und gesetzliche Parameter, die sich unter dem Einfluss unterschiedlicher Kräfte und Interessen stetig ändern. Besonders dringlich ist die Frage, auf welche Weise künftig Landwirte in den Grünlandregionen gleichzeitig wirtschaftlich prosperieren und die Nachhaltigkeitsziele in Bezug auf Nährstoffemissionen, Biodiversitäts- und Habitatschutz, sowie tiergerechte Haltungssysteme realisieren können. Welche Zusammenhänge (Tradeoffs oder Synergismen) existieren zwischen der (langfristigen) wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und den Ökosystemdienstleistungen viehhaltender Grünlandbetriebe? Wie unterscheiden sich in dieser Hinsicht weide- und stallhaltende Betriebe? Welchen Effekt hat die abgestufte Nutzungsintensität und -art auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, Stabilität, Ressourceneffizienz und Habitatqualität eines Grünlandbetriebs und seiner Teilflächen? Wie können wir innovative Landwirte dafür gewinnen, mit uns an diesen Fragen zu arbeiten? Mit welchen Ausbildungs- und Beratungsinstrumenten können wir die neuen (Er)Kenntnisse besser in die Praxis vermitteln? Und welche Partner in Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft benötigen wir, um zielführende politische Prozesse mitzugestalten? Als Mitglieder unserer Fachgesellschaft müssen wir auf die Gestaltung der regulatorischen Rahmenbedingungen für die Grünlandwirtschaft Einfluss nehmen.