der Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaften

65. Jahrestagung der AGGF 2022 in Soest, 25. bis 27. August 2022

„Grünland im Spannungsfeld Forschung, Wissenstransfer und öffentliche Wahrnehmung“

Nach zwei Jahren Coronapause fand die Jahrestagung 2022 am Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen, unterstützt durch die Landwirtschaftskammer NRW, statt. Zum Tagungsoberthema wurden elf Vorträge und 25 Poster präsentiert. Die Tagungsteilnehmenden setzen sich dabei auch mit praktischen Problemen auseinander, die sich aus vielen unterschiedlichen Nutzungs- und Bewirtschaftungszielen im Grünland ergeben. So sei das Arbeitspaket, das Landwirt*innen in der Grünlandwirtschaft und Futterbaubetrieben auferlegt ist sowie die zunehmende Verantwortung für große globale Probleme, die Ihnen übertragen wird, für sie auf Dauer weder ökonomisch noch persönlich leistbar. Auch sind aus Sicht der Grünlandbetriebe neue Herausforderungen im Bereich Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel zu leisten, die unumgänglich sind. Die Bodenschadverdichtung ist ein in der Praxis und in der Wissenschaft völlig unterschätzte Problematik. Insgesamt wurden viele zentrale Themen rund um das Grünland und neue Forschungsansätze behandelt. U.a. wurde über Methoden der Bewertung der Artenvielfalt, der Nährstoffeffizienz im Zusammenhang mit dem Einsatz von Gülle diskutiert aber auch mehr ganzheitliche Ansätze wie die „Reallabore“, die auch mehr die sozialen und gemeinwirtschaftlichen Aspekte der Grünlandnutzung einschließen. In vielen Beitragen wurde auch auf die zunehmenden Probleme der Futterversorgung von Kühen und anderen Wiederkäuern angesichts zunehmender Trockenheit hingewiesen. Dabei werden auch vermehrt Futterpflanzen oder ganze Nutzungssys-teme aus bisherigen Trockengebieten der Erde vorgestellt.

Die Halbtagsexkursion führte zur Grünlandforschungsstation der FH SWF und der LWK NRW, nach Meschede-Remblinghausen. Neben Versuchsfeldführungen wurden innovative Grünlandtechniken vorgestellt. Die große Samstags-Fachexkursion führte zu zwei innovativen Grünlandbetrieben und schloss mit einem Besuch der seltenen Bergheidelandschaft auf dem Kahlen Asten ab.